Zumba Fitness in der Offenbach-Post
Um einen Artikel über Trendsportarten zu verfassen, die man auch im Winter gut ausführen kann, besuchte uns eine Redakteurin der Offenbach-Post mit Fotograf, um die Zumba Fitness Stunde auszuprobieren und ein Interview mit den Trainerinnen durchzuführen. Der gesamte Artikel erschien am 3. Februar 2024, das Interview findet ihr hier:
Offenbach – Zumba ist schon seit über zehn Jahren nicht mehr wegzudenken aus Vereinsprogrammen und anderen Fitnessangeboten. Die Trainerinnen der TGS Bieber erklären ihre Faszination für Zumba und berichten, wie sie dazu gekommen sind.
Welche Elemente bringt Zumba zusammen?
Julia Kopitzki: Zumba ist ein festgeschriebenes Tanzkonzept, in dem die lateinamerikanischen Tanzrichtungen Salsa, Merengue, Reggaeton und Cumbia in jeder Stunde verpflichtend als Choreos vorkommen müssen. Weitere Rhythmen kann man dann als Trainer noch ergänzen.
Anna Debes: Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die wir einbauen können: etwa Bauchtanz oder Flamenco. Da sind wir ganz frei.
Warum wird Zumba in Deutschland immer beliebter?
Anna: In der Fitnessszene gibt es immer ein Auf und Ab. Zumba hatte eine riesengroße Welle, die etwas abgeflacht ist, aber es ist nie von der Bildfläche verschwunden. Egal ob bei Vereinen oder in Fitnessstudios findet man überall Zumba-Kurse.
Julia: Das Geheimrezept ist für mich, dass man Choreos einfach mittanzen kann, aber nicht mit einem Partner tanzen muss. Es ist eine Mischung aus Fitness, Cardio Training und schönen Armbewegungen. Es verbindet Tanzschritte mit Fitness.
Welche Variationen gibt es?
Julia: Wir bieten hier im Verein noch Zumba Gold an. Dies ist eine sanftere Variante von Zumba Fitness. Das Tempo ist etwas langsamer, es gibt weniger Drehungen und Sprünge. Daher ist es auch besonders für Einsteiger geeignet.
Anna: Außerdem ist da Zumba Step, Aqua Zumba, Zumba Sentao mit einem Stuhl oder Zumba Toning mit Hanteln.
Muss man als Zumba-Anfänger tanzen können?
Anna: Zumba schreibt vor, dass man keine tänzerischen Vorerfahrungen mitbringen muss. Ich sage allerdings zu jedem, der noch nie Zumba ausprobiert hat, dass er nicht verzweifeln soll. Wenn man es noch nie gemacht hat, ist es für viele erst mal eine Herausforderung. Ich sage da immer: Es geht um Spaß, den Kopf frei zu bekommen und nicht darum, einen Tanzwettbewerb zu gewinnen. Man braucht etwas Geduld, dann stellen sich schnell Erfolgserlebnisse ein.
Gibt es andere Voraussetzungen für den Start?
Julia: Eine gewisse Grundfitness wäre gut, da Zumba Fitness eine gewisse Ausdauer benötigt, aber im Prinzip ist der Vorteil von Zumba, dass alle Altersklassen und Fitnessniveaus zusammen teilnehmen können.
Wie sieht die Ausbildung zum Zumba-Trainer aus?
Julia: Ich habe die Ausbildung Zumba Fitness im vergangenen März gemacht. Das war ein intensives Wochenende, an dem man von einer erfahrenen Trainerin die Grundschritte, die Techniken und das Cueing - also das Anzeigen der Schritte – lernt. Ähnlich wie bei der klassischen Fitnessausbildung erfolgt ein großer Teil auch im Selbststudium und man muss entsprechend diszipliniert sein, die Schritte und Choreos zu Hause einzuüben und kontinuierlich zu wiederholen. Die Ausbildung schafft das Grundgerüst, wie man eine Stunde zusammenstellt, auf das man dann im Selbststudium aufbauen kann.
Anna: Meine Ausbildung ist fast zehn Jahre her und war ähnlich. Durch den Beitritt ins „Zumba Instructor Network“ bekommen wir Videomaterial für Zuhause. Die Choreos können wir übernehmen oder nach dem eigenen Stil abwandeln.
Welche zusätzlichen Fortbildungen haben Sie?
Anna: In Jam Sessions, die von professionellen Trainern, sogenannten „Jammern“, angeboten werden, kann man dazulernen. Das ist ein Fortbildungstag, an dem wir vier neue Choreos lernen können. Neben der Zumba-Trainerlizenz haben wir beide 2021 eine Group-Fitnessausbildung abgeschlossen.
Was ist das Erfolgsrezept von Zumba?
Julia: Zumba bedeutet einfach zusammen auspowern und tanzen zu toller Musik. Ich komme aus der Stunde immer mit einem Lächeln. Die Musik ist unglaublich mitreißend. Für mich bedeutet es, den Kopf auszuschalten und den Alltagsstress abzuwerfen.
Anna: Ich tanze seit dem achten Lebensjahr: erst Jazz-Dance und mit 20 Jahren habe ich als Teilnehmerin mit Zumba begonnen. Für mich ist es der Spaßfaktor. Als Trainerin macht es mir unheimlich Spaß, den Teilnehmern ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Was ich von den Teilnehmern zurückbekomme, ist unbezahlbar.
Fotos: Moritz Göbel / Patrick Scheiber, Offenbach-Post